Post by Stefan SchmitzPost by Heiko SchlichtingDie Lesbarkeit des Grundpreises ist für mich auch häufiger ein Problem,
weil die Schrift oft zu klein ist. Ich mache mir aber manchmal den Spaß und
rechne im Kopf nach. Ich bin erstaunt, wie oft der Grundpreis falsch ist.
Man würde man meinen, dass das ein Computer macht, aber dafür gibt es viel
zu oft Fehler.
Kannst du ein System erkennen, wo die Fehler am ehesten auftauchen?
Ich kann mir vorstellen, dass das vor allem passiert, wenn jemand
eigenhändig einen Preis ändert und dabei vergisst, auch den Grundpreis
anzupassen.
Tatsache ist, wer selbst nachrechnet, wird ziemlich bald auch mal
einen falschen Grundpreis finden. Bei Aktionen oder Sonderangeboten
könnte man das vielleicht noch verstehen, doch da werden meist die
Schilder neu gedruckt/programmiert. Deren Grundpreise sind okay.
Ein Annahme könnte sein, dass die Händler selbst überrascht werden,
wenn Hersteller die Inhaltsmenge ändern oder eigene Aktionsprodukte
in den Handel bringen, wo allerdings der Preis gleich bleibt. Dann
bleiben die Schilder die alten.
Andererseits heißt es dann, für die Logistik müsse man immer genau
wissen, wie viel alles wiegt. Da könne es gar keine Fehler geben.
Mag sein, aber die IT-Systeme, welche für die Preisschilder
zuständig sind, haben möglicherweise keine direkte oder keine
zeitnahe Kopplung an die IT-Systeme der Logistik. Nur so als
denkbare Erklärung.
Vielleicht rechnet die Grundpreise selbst bei den großen Ketten
immer noch der Azubi mit dem Taschenrechner aus. Oder mit ChatGPT.
Bloß weil da ein digitales Schild am Regal klebt, heißt das in
Wahrheit überhaupt nichts...
Post by Stefan SchmitzSelbst gucke ich nur selten auf den Grundpreis. Wenn es mal vorkommt,
dass ich zwei Produkte vergleichen will, rechne ich aus Gewohnheit meist
selbst nach, was Menge 1 von Produkt 2 kosten würde.
Bei den seit längerem völlig krummen Inhaltsmengen würde selbst
mein früherer Mathelehrer ins Straucheln kommen. Und diese krummen
und ständig wechselnden Inhaltsmengen sowie obendrein wechselnden
Außerverpackungsdimensionen sind ja volle Absicht der Hersteller,
um die Artikelpreise von der Inhaltsmenge zu entkoppeln.
Genau deshalb gibt es extra die Verpflichtung zur Grundpreisangabe.
Wenn ich einkaufe, benötige ich bestimmte Mengen von Waren.
Ich muss essen und trinken, ich muss meine Wäsche waschen usw.
Es hilft mir nicht, wenn Artikel A zwar wenig kostet, aber
mir ein gleichwertiger Artikel B die doppelte Menge für nur
minimalen Aufpreis bietet. Gerade wenn ich pro Monat nur
wenig Geld zu Verfügung habe, ist es der vermeintlich teure
Artikel, bei dem ich am Ende spare und Geld übrig haben werde.
Artikelpreise sind deshalb ja nicht überflüssig. Zu wissen,
dass Produkt A teurer ist als Produkt B, ist die eine Sache,
aber am Ende stelle ich fest, dass sowohl A als auch B es mir
beide nicht wert sind.
Ob man Grund- und Artikelpreise nun meisterlich selbst im Kopf
umrechnet oder sie einfach von einem Schild abliest (sofern es
lesbar ist), ist völlig belanglos. Am Ende braucht man beides,
und der Grundpreis ist dabei die oft unterschätze Kerngröße.
Das wollen die Hersteller uns natürlich komplett anders einreden,
denn nur so können sie uns manipulieren, und wie man hier sieht,
haben sie damit bei manchen Leuten auch Erfolg.
Grüße, Andreas